"Wir wollen auch einen König!"

"Wir wollen auch einen König!": Herrschaftskritik aus alter Zeit

Widersprüchliche, ja gegensätzliche Impulse ringen nicht nur in der einzelnen Menschenseele miteinander, sondern auch im Kollektiv, in der Gemeinschaft. Die Sehnsucht nach Freiheit steht gegen das Bedürfnis nach Zugehörigkeit. Die Lust an der Macht kämpft mit dem Empfinden für Recht und Gerechtigkeit. Die Berufung zum eigenen Weg muss sich immer wieder behaupten gegenüber den Ansprüchen, Modellen und Maßstäben der Umwelt.

Auch das Volk Israel kann seine Exodus-Geschichte, seine Befreiungserfahrung nicht leicht bewahren. Wer will an JHWH als dem einzigen Herrn und König festhalten angesichts der Macht- und Prachtentfaltung all der Klein- und Großkönige ringsum? Da geht selbst die drastischste Prophetenmahnung ins Leere.
Und wir heute, die wir uns Frieden und Freiheit, Demokratie und Rechtsstaat, Solidarität und Gerechtikeit auf die Fahnen (bzw. ins Grundgesetz) geschrieben haben? Erliegen wir nicht auch allzuleicht den Versuchungen von Macht, Reichtum und Ansehen. Und verschließen dann die Augen vor den Kehrseiten und Spätfolgen dieser Wege?

Eine Alternative wäre: zu lernen am bitterernsten Lernweg Israels im Zeugnis der Bibel.

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