Kurz, prägnant, schnörkellos - und dabei von vorne bis hinten voller Dramatik:
so präsentiert dieser Autor das Evangelium von Jesus Christus.
Liest man es als zusammenhängende Geschichtserzählung und mit Blick auf die politisch-sozialen
Verhältnisse der Entstehungszeit, dann erschließen sich neue, überraschende
Verstehenshorizonte. Das Markusevangelium, das viele Jahrhunderte im Schatten des Matthäus
stand, wird mit ganz eigener Kontur und seiner bis heute aktuellen Botschaft sichtbar.
Geschrieben auf dem Hintergrund zweier traumatischer Ereignisse, der neronischen Verfolgung
(64 n.Chr.) und des jüdischen Krieges (66-70 n.Chr.), eröffnet es den bedrängten Christen
jener Zeit die tröstliche Perspektive, dass der auferstandene Christus ihnen durch alles Versagen
hindurch die Gemeinschaft bewahrt - wie einst Jesus seinen versagenden Jüngern.
Es gibt mit Jesus eine "zweite Chance".