So beginnt das große Glaubensbekenntnis von Nizäa/Konstantinopel ... und schließt den
zweiten Artikel an: "Und an den einen Herrn Jesus Christus" ... und dann im dritten Artikel:
"Und an den heiligen Geist, den Herrn und Lebendigmachenden".
Wie geht dieses trinitarische Bekenntnis mit dem Glauben an den einen Gott, dem Monotheismus
zusammen?
Wie kann man es verstehen, wenn man einerseits nicht in einen Tritheismus, einen
Drei-Gott-Glauben verfallen will, und sich andererseits auch nicht in für normale
Menschen unverständliche metaphysische Spekulationen erheben will?
Einen Zugang findet man, wenn man davon ausgeht, dass das christliche Gottesbekenntnis
und -verständnis sich vom zweiten Glaubensartikel her erschießt - vom Glauben an Jesus
Christus. Christen glauben, dass in Jesu Reden und Handeln, seinem Leben und Schicksal
sich der eine wahre Gott auf unüberbietbare Weise gezeigt hat. Und sie glauben ferner,
dass dieser Gott auf alle Zeit in und unter den Menschen erfahrbar ist, wo sie in seinem
Sinne und nach seinem Wort und Beispiel (d.h. im heiligen Geist) leben.